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Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten

FreD ist seit seinen Anfängen im Jahr 2000 ein Programm der selektiven Prävention, das speziell auf jugendlichen Drogenmissbrauch zugeschnitten ist und inzwischen auch auf Alkoholmissbrauch erweitert wurde. Für diese Gruppe gab es keine evaluierten Präventionskonzepte.

Ziel des vom BMGS geförderten Bundesmodellprojektes FreD (2000 – 2003) war deshalb die Entwicklung eines kurzen, frühzeitig eingreifenden, gesundheitsbewussten Angebotes für die jungen Menschen, die erstmals bei Polizei und Justiz wegen ihres Konsums illegaler Drogen aufgefallen sind. Insbesondere sollte die Gruppe Jugendlicher und Heranwachsender erreicht werden, deren Verfahren wegen Verstoßes nach § 31a Betäubungsmittelgesetz (voraussichtlich) eingestellt würde. Angeboten wurde und wird - nach einem "Intake-Gespräch" - ein mehrstündiger Gruppen-Kurs zur Reflexion des eigenen Substanzkonsums.

Entwicklung
In den von der LWL-Koordinationsstelle Sucht entwickelten und erprobten Projekten FreD und FreD goes net (2007 - 2010) wurden Instrumente entwickelt, um über Polizei und Justiz, den Arbeitsplatz, Schule und Familie Zugang zu problematisch konsumierenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu erhalten.

Entsprechend der "Nationalen Strategie der Drogen- und Suchtpolitik" verfolgte das Projekt FreD in Strafverfolgungsbehörden (2013 - 2014) das Ziel, die Beachtung und Anwendung von FreD bei den Strafverfolgungsbehörden (Justiz/Polizei/Jugendhilfe im Strafverfahren) in der Bundesrepublik Deutschland zu fördern.

Hier liegt der Vorteil von FreD: Erste Interventionen setzen dann an, wenn es sinnvoll ist. Junge Menschen werden erreicht, bevor "das Kind in den Brunnen gefallen ist."

Eine weitere Chance von FreD, gerade für Kommunen: Vor Ort entstehen neue und effektive Kooperationsstrukturen zwischen den verschiedenen relevanten Akteuren. Damit verbunden ist eine nachhaltige Verbesserung der Suchthilfe- und Präventionsqualität. Gelingende Kooperationsstrukturen sind andererseits eine Voraussetzung für den Erfolg eines FreD-Projektes.

Das FreD-Konzept folgt einem sehr einfachen Prinzip: Nicht wegschauen, sondern handeln! Fallen junge Menschen wegen Drogen- oder Alkoholkonsums auf - bei der Polizei, in der Schule, am Arbeitsplatz, im Verein -, dann muss eingeschritten werden! Der Zeitpunkt des richtigen und frühzeitigen Eingreifens darf nicht verpasst werden. Es folgt eine "gesundheitsbezogene Intervention". Das ist der FreD-Kurs, geleitet von erfahrenen FreD-Trainerinnen und -Trainern.

Die Teilnahme am Interventionskurs ist keine Strafe. Die Jugendlichen erhalten damit die Chance, frühzeitig über ihren Drogenkonsum und ihren Weg dorthin nachzudenken. Eine Chance, um Schlimmerem vorzubeugen.

Aktuelles zu FreD
Innerhalb des aktuellen Projektes „FreD – ATS“ (2015 – 2017) hat die bereits erfolgreich erprobte und bundesweit implementierte Frühinterventionsmaßnahme „FreD“ eine Ergänzung bekommen. Diese Ergänzung richtet sich an Konsument/innen von (Crystal-Meth-) Amphetamin bzw. Amphetamin Typ Stimulanzien (ATS). FreD bleibt nach wie vor FreD: Übungen wurden aktualisiert, ergänzt und erweitert. Für die Zielgruppe der ATS-Konsumierenden wurden Veränderungen vorgenommen und Schwerpunkte neu gesetzt.

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