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„Was stellt ihr euch unter sozialem Engagement vor?“ Mit dieser simplen Frage fing alles an. Im Rahmen eines Wahlpflichtfaches, in dem Tanzen unterrichtet wird, stellte die Lehrerin ihren Schülerinnen diese Frage. Sofort hatten die Schülerinnen die Idee, man könne mit den Seniorinnen und Senioren aus dem Altenheim, das der Schule direkt gegenüberliegt, etwas Schönes unternehmen. Tanzen war der Plan.
Das Projekt
Immer freitags tanzen 10 Schülerinnen eine Stunde lang mit Seniorinnen und Senioren aus dem Altenheim der AWO gegenüber der Schule. Dort werden sie stets hoffnungsvoll erwartet. Tanzpädagogin Annka Westbrock und Lehrerin Lenka Polakova leiten gemeinsam mit den Schülerinnen die Übungen an. „Jeder macht, was er kann“, betont die Tanzpädagogin. Für die Heimbewohnerinnen und -bewohner bedeutet dies eine willkommene Abwechslung im Alltag. Auch wenn es den Seniorinnen und Senioren aufgrund körperlicher Gebrechen oft schwer fällt, freuen sie sich auf die Tanzstunde, denn „es tut ihnen gut“, wie einige berichten.
An dem Projekt haben seit 2012 bereits 30 Schülerinnen teilgenommen. Ihre Teilnahme wechselt halbjährlich. Das Projekt wird gefördert durch den Sozialgenial-Förderfonds für Visionäre, aktive Bürgerschaft e. V. Münster.
Die Karlschule in Hamm
Als Nordschule wurde die Schule im Jahr 1900 gegründet. Der heutige Bau wurde 1970 als „Karlschule“ eingeweiht. Seit 2006 profitiert die Karlschule als erweiterte Ganztagsschule von der „Qualitätsoffensive Hauptschule“.
Die Schülerinnen und Schüler bleiben mittags in der Schule und nehmen hier ein gesundes warmes Mittagessen ein. Im Stundenplan sind neben den traditionellen Fächern auch Förder- und Freizeitangebote vorgesehen.
Die Karlschule arbeitet in Lernortkooperation mit der Schulstation KARLOS nach einem abgestimmten Bildungs- und Erziehungskonzept. Im Mittelpunkt stehen die Schülerinnen und Schüler. Jede einzelne Schülerin und jeder einzelne Schüler soll im Rahmen seiner oder ihrer Möglichkeiten nach Kräften individuell gefördert werden. Optimale Leistungsentwicklung, Persönlichkeitsbildung und der Erwerb von Lebenskompetenzen sind zentrale Ziele der pädagogischen Arbeit.
Generationen und Nationen vereint
Nicht nur eine Verbindung zwischen Alt und Jung wurde durch das Projekt hergestellt. Sondern auch eine zwischen verschiedensten Nationalitäten. Der im Film dargestellte erste Durchgang fand mit zehn Mädchen aus der Türkei, Polen, Bulgarien, Ungarn und Deutschland statt und wurde mit einem Geldpreis des „Sozialgenial-Förderfonds für Visionäre“ ausgezeichnet. Gegenwärtig sind es Mädchen aus Bulgarien, Mazedonien und Ungarn, die mit ihren Eltern vor kurzer Zeit nach Deutschland einreisten. Bereits als Deutschkursabsolventinnen tanzten sie so begeistert in der Schule und für die Schule, dass sie schon zu öffentlichen Auftritten eingeladen wurden, wie beispielsweise zum 2. Demokratietag NRW für Schulen in Marl zum Thema „Zwischen den Generationen – Demokratie gestalten“.
Durch ihr großes Engagement schafften es die Lehrerin und die Schülerinnen mit Hilfe der Tanzpädagogin, Generationen durch Spaß an Bewegung zu verbinden.
