Es ist ein echter Graus, ganz egal, ob man als User seine Bankgeschäfte erledigen will oder bloß ein Buch kaufen, immer wieder muss ein neues Passwort her. Auch die persönlichen Seiten der Sozialen Netzwerke sind durch Passwort geschützt. Sich da immer etwas Neues einfallen zu lassen, ist lästig, aber bitter notwendig. Denn Betrüger, die mit allen Wassern gewaschen sind, tummeln sich zahlreich im Netz. Sie arbeiten mit Wörterbüchern, die oft verwendete Zusammenstellungen aus Wörtern und Zahlen vergleichen und Programmen, die selbstständig Millionen von Zahlenfolgen durchtesten. „Da lohnt es sich schon, ein bisschen Mühe darauf zu verwenden, Passwörter sicher zu machen“, meint Peter Vahrenhorst aus dem Cybercrime-Kompetenzzentrum NRW. Das sei auch gar nicht so schwer.
Passwort finden leicht gemacht
Wichtig: Ein gutes Passwort solle etwa 12 Zeichen umfassen. Hilfreich beim Erstellen: der Nutzer könne zum Beispiel einzelne Buchstaben aus selbst erdachten Sätzen auswählen. Ein Teil der großen und kleinen Buchstaben sollte dann in Zeichen wie & oder § und Zahlen umgewandelt werden. Da Hacker sich überall im Netz bewegen, sei es auch nötig, für jeden Account ein eigenes Passwort anzulegen, sonst habe der Betrüger leichtes Spiel. „Natürlich ist es wichtig, die Passwortliste sicher zu verwahren“, erklärt der Fachmann, zum Beispiel auf Papier in einem Ordner oder in einer eigens gesicherten Datei auf dem Rechner.
Der „Enkeltrick“ im Sozialen Netzwerk
Dass sichere Passwörter auch im Sozialen Netzwerk unabdingbar sind, zeigt eine Masche, die Betrüger gerne auch zur Urlaubszeit anwenden. Sie klinken sich in den Account von Reisenden ein und verschicken Hilferufe an die Freunde. Die sollen glauben, der Freund oder die Freundin seien bestohlen worden und brauchten dringend Geld. Wer dann den angeblich Beklauten telefonisch nicht erreicht und Geld über den schnellen Weg des Money Transfers verschickt, der wird das Nachsehen haben. Der Cracker, wie die Spezialisten den Hacker mit bösen Absichten nennen, hat seinen Eintrag womöglich wieder gelöscht, nachdem er das Geld erhalten hat. Der User des Facebook-Accounts muss nicht einmal merken, dass ein Fremder auf seiner Seite einen Hilferuf gepostet hatte.