Alkoholsucht Quelle: KidKit

Hintergrund

"2,65 Millionen Kinder unter 18 Jahren leben in Deutschland in Familien mit Alkoholproblemen (Alkoholabhängigkeit/-missbrauch), 40.000 - 60.000 Mädchen und Jungen sind mit der Drogensucht eines oder sogar beider Elternteile konfrontiert, ca. 2 Millionen Kinder und Jugendliche wachsen mit einem schwerwiegend psychisch erkrankten Elternteil auf, und jedes Jahr werden zwischen 14.000 - 15.000 Fälle sexuellen Missbrauchs von Kindern und 4.000 - 5.000 schwere Misshandlungen Schutzbefohlener erfasst. 33% - 40% dieser Kinder entwickeln selbst eine psychische Störung im Laufe ihres Lebens. Diese Zahlen sind erschreckend! Da statistisch demnach mind. jedes 6. Kind betroffen ist und es bundesweit kein vergleichbares Hilfsangebot gibt, haben die Drogenhilfe Köln (Geschäftsführung Dr. Thomas Hambüchen) und KOALA e.V. (Vorstandvorsitzender Prof. Dr. Michael Klein) unter der wissenschaftlichen Begleitung des Deutschen Instituts für Sucht- und Präventionsforschung (DISuP) der Katholischen Hochschule NRW das Projekt KidKit initiiert.

Was ist KidKit?

Verletztes KindKidKit ist ein seit 2003 bestehendes internetbasiertes Informations-, Beratungs- und Hilfsangebot für Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahren, die in Familien mit Suchterkrankungen, Gewalt und/oder psychischen Erkrankungen aufwachsen. Nach Darstellungen vieler Experten stellen elterliche Suchtstörungen, psychische Störungen und Gewalt - einzeln und vor allem in Kombination - die größten Risiken für eine gesunde psychische Entwicklung im Kindes- und Jugendalter dar. Indem KidKit diese Gefährdungen im Rahmen von Psychoedukation und Beratung direkt aufgreift, wird ein Beitrag zur selektiven Prävention und Frühintervention sowie zur Förderung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen geleistet.

Wie hilft KidKit?

KidKit liefert betroffenen Kindern und Jugendlichen altersgerechte, fundierte und ausführliche Informationen zu den Themen „Sucht und Familie“, „Häusliche Gewalt“ sowie „Psychische Erkrankungen in der Familie“ und bietet ihnen vor allem die Möglichkeit der Kontaktaufnahme und Beratung an. Der Schwerpunkt dabei liegt in einer qualifizierten, kostenlosen und anonymen E-Mail- und Chat-Beratung und bei Bedarf in einer Weitervermittlung an passgenaue Therapie- und Beratungseinrichtungen vor Ort.Die besondere Stärke dabei ist die Anonymität und Niedrigschwelligkeit des Projekts, die zu einer erhöhten Erreichbarkeit von den betroffenen, oftmals unter enormen Angst- und Schuldgefühlen leidenden und nicht selten sozial isoliert aufwachsenden Kindern und Jugendlichen führt.

Sensibilisierung der Gesellschaft

GeschwisterKidKit versucht darüber hinaus, durch verschiedene öffentlichkeitswirksame Aktionen die Gesellschaft für die Themen Sucht, Gewalt und psychische Erkrankungen in der Familie zu sensibilisieren und auf die Belastungen und emotionalen Bedürfnisse der betroffenen Kinder und Jugendlichen aufmerksam zu machen. Zuletzt wurde dazu mit prominenter Unterstützung ein Popmusiksong geschrieben und ein Musikvideo gedreht.

Statistik 2016

Im Jahr 2016 haben 422 Hilfsanfragen das KidKit-Beraterteam erreicht, die Website wurde über 3 Millionen Mal aufgerufen und hatte 168.748 Besucher. Bei 50% der Anfragen konnte durch kurzfristigen Beratungsaustausch und/oder Weitervermittlung an örtliche Beratungseinrichtungen Hilfe geleistet werden. Bei 50% der Anfragen kam es zu einem längerfristigen Beratungsverlauf, den die betroffenen Kinder und Jugendlichen aufgrund bereits vorhandener eigener psychischer Symptome (z. B. selbstverletzendes Verhalten, Suizidgedanken, Leistungsabfall in der Schule) benötigten."

Quelle: KidKit

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